Elsass 2015 

Unser Herbsturlaub führte uns dieses Mal für zwei Wochen ins Elsass nach Frankreich. In 2010 war ich zuletzt schon einmal im Elsass (siehe Bilder dort), und während wir damals eher das nördliche Elsass besucht hatten, war dieses Mal eher der Süden dran. Und was soll ich Euch bellen - es war wieder grossartig! Alles ist irgendwie so putzig klein und aufgeräumt, Idyllische kleine Dörfchen, viele malerische Fachwerkhäuschen, berühmte Weinanbaugebiete und viele kulinarische Spezialitäten für meine Zweibeiner.

Die erste Woche hatten wir auch ein Traumwetter und konnten viel unternehmen. in der zweiten Woche sollte sich das Wetter dann aber etwas verschlechtern und wir hatten doch den einen oder anderen bewölkten oder sogar regnerischen Tag. Macht nichts, im Elsass gibt es immer was zu sehen.

Aber seht doch einfach selbst, was wir alles erlebt haben:

Eguisheim

Unweit von Colmar gelegen gilt Eguisheim immer noch als eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Wir waren schon 2010 hier, und dieses Mal war Eguisheim ein stimmiger Auftakt unserer Reise. Eguisheim ist bekannt als „Zwiebelstadt“, da sich außer der west-östlich verlaufenden Grand Rue (elsässisch "Hauptstross") alle Gassen ringförmig um die achteckige Burganlage im Zentrum legen. Diese Ringgassen sind sehr schmal in der wunderschön erhaltenen Altstadt und bilden einen nahezu quadratischen Stadtplan. Zusammen mit einem unglaublichen Blumenschmuck der Häuser und Gassen ergibt sich ein typisch elsässisch-idyllisches Bild.

  Auftakt unseres Herbsturlaubes 2015

  

Spaziergang nach Husseren-les-Châteaux (oberhalb von Eguisheim und der höchstgelegene Ort der Elsässer Weinstrasse) - mitten durch die Weinberge!

 

Die Weinlese hatte gerade begonnen... und auch im Dorf drehte sich alles um die edlen Tropfen:

 

 

Die kleinen beschaulichen Ringgässchen rund um die Burganlage...

    

Doch auch ein anderes Wahrzeichen des Elsasses war überall anzutreffen: "les Cigognes" = die Störche. Ich durfte mit meinem Rudel auch einige "in echt" besuchen...

 

 

  

Im Zentrum Eguisheims: die Burg mit St.-Leo-Kapelle und nochmal eine der berühmten Ringgassen

Colmar

Colmar ist nach Strassburg und Mülhausen die drittgrösste Stadt im Elsass und durfte bei unserem Elsass-Besuch natürlich nicht fehlen. Die Stadt ist berühmt für ihre gut erhaltene Architektur aus sechs Jahrhunderten und für ihre Museen,  z. B. das "Unterlinden-Museum" mit dem Isenheimer Altar (siehe weiter unten).

 

  

Der berühmte "Isenheimer Altar" von Matthias Grünewald, der normalerweise im "Musée d'Unterlinden" zu besichtigen ist, ist bis Ende 2015 in der schönen Dominikanerkirche ausgestellt. Er ist Prunkstück der Colmarer Sammlung, die als eines der Welt-Hauptwerke historischer Kunst gilt. Es handelt sic hierbei um einen in drei Teilen getrennt ausgestellten Wandelaltar aus dem Antoniterkloster in Isenheim. Die Gemälde auf zwei festen und vier drehbaren Altar-Flügeln und auf dem Sockel sind das vermutlich in den Jahren 1506 bis 1515 geschaffene Hauptwerk von Matthias Grünewald und gleichzeitig ein Hauptwerk deutscher Malerei.

    

  

Zwei Wahrzeichen auch in Colmar: die Störche ("les Cigognes") und der berühmte Elsässer Flammkuchen, den sich meine Zweibeiner schmecken liessen...

 

Die Markthalle in Colmar, 1865 erbaut und 2010 wieder zu ihrer ursprünglichen Nutzung als Markplatz umgebaut und renoviert

  Das Gerberviertel in Colmar

 

Eines der schönsten Viertel in Colmar ist "Klein-Venedig" oder auf französisch "Petite Venise", Besonders malerisch ist das zur Altstadt von Colmar gehörende Viertel. An dem Flüsschen Lauch und seinen Kanälen liegen die Fachwerkbauten bis direkt zum Fluß, eben wie in Venedig. Es werden auch Rundfahrten mit Booten angeboten. Entlang eines Kanals des Flusses Lauch führt auch ein Spazierweg durch das Viertel. Die gesamte Atmosphäre ist mittelalterlich und bilderbuchartig.

  

Munster

Munster, eine Stadt mit ca. 4.800 Einwohnern, liegt in den Vogesen direkt an der Vereinigung zweier Täler zum "Munstertal". Ihren Namen haben Stadt und Tal von der Gründung des "St.-Gregor"-Klosters durch Benediktinermönche (lat. "monasterium").

Berühmt gemacht hat den Ort aber die Produktion des kräftig riechenden Münsterkäses, der hier hergestellt wird. Die hierzu benötigte Milchwirtschaft hat alpinen Charakter: das Milchvieh verbringt den Sommer auf den Berghöhen und überwintert im Tal. Aus diesem Grund hat die Gegend auch den Beinamen "Kleini Schwitz" (kleine Schweiz).

 

Ruinen der alten Abtei von Munster

  

Warten auf Herrchen vor dem "Office du Tourisme" (Turistinfo)...

     

Die imposante protestantische Kirche in Munster

Am Marktplatz von Munster

  

Munster von oben, aufgenommen bei einer Wanderung zur Ruine Schwartzenbourg

  

Gunsbach: "Maison du Frommage"

Im "Maison du Frommage", dem Haus des Käses, lernt man alles über den berühmten "Münsterkäse", seine Herstellung und Geschichte, sowie alles über das Leben der Menschen hier in der Vergangenheit und Gegenwart. Es gibt Führungen, Filme, Verkostungen, eine Schaukäserei, einen Shop und sogar einen kleinen Stall, in dem die besondere Rinderrasse der Vogesen, "La Vosgiennes" (die Vogesen-Rasse), gehalten wird. Ihre Milch wird zur Herstellung des Münsterkäses verwendet. Sie ist besonders widerstandsfähig und dem Klima der Vogesen absolut angepasst. Der Munsterkäse wurde übrigens von den Benediktinermönchen, nach denen die Stadt Munster benannt ist, erfunden.

  "La Vosgiennes", die fürs Munstertal typische Rinderrasse

  

  Gefässe zur Butterherstellung

Vorführung in der Schaukäserei

Für 500 g Münsterkäse braucht man ca. 5 Ltr. Milch. Für die Herstellung wird frische Morgenmilch mit der Milch vom Vorabend vermischt und auf 32° C erhitzt. Die sich absetzende Molke wird separat zu Butter weiterverarbeitet. Für den Käse wird der Milch nun Lab zugefügt (Lab ist ein Enzymgemisch aus dem Magen junger Kälber). Dadurch gerinnt das Milcheiweiss zu halbfesten Brocken, dem Bruch. Ein Teil davon geht nicht in die Käseherstellung, sondern wird unbearbeitet - so wie er ist - nur zusammen mit Sahne, Zucker und Kirschwasser als "Siasskass" (Süssmolkenkäse) konsumiert, eine weitere Spezialität aus dem Munstertal.

Der Hauptteil des Bruches geht jedoch in die Käseherstellung. Dazu wird der Bruch in mit Tüchern ausgelegten kleine Rundformen gegeben und im Reifungskeller gelagert. Die Oberfläche wird während der Reifung regelmäßig (etwa dreimal wöchentlich) mit einer Mischung aus Wasser, Rotschmierkulturen und Kochsalz gewaschen. Hierdurch überzieht sich der Käse mit einer dunkelgelben bis orangefarbenen, schmierigen Rinde, die durch verschiedene Bakterien hervorgerufen wird. Der Käse erhält dadurch sein sehr kräftiges Aroma. Üblich ist eine Reifedauer von zwei bis drei Monaten. Den Reifungsgrad erkennt man auch an der Farbe der Rinde.

  

Der Käsebruch

  

Interessanter Vortrag über die Reifung des Munsterkäses (man beachte den entzückenden Akzent, typisch fürs Munstertal):

 

 

Im Reifungskeller... Bild rechts: die verschiedenen Reifegrade des Münsterkäses (gut an der Farbe der Rinde unterscheidbar)

Kaysersberg

Kaysersberg liegt nordwestlich von Colmar an der Elsässer Weinstrasse inmitten des Naturparks "Ballons des Vosges". Es hat eine wunderschöne Altstadt, in der viele reichverzierte Fachwerkhäuserr zu bewundern sind. Ein wieder typisch elsässisches Weinstädtchen...

 

 

 

   

 

 

 

 

 

Typisch fürs Elsass: zweisprachige Strassenschilder...   Bild rechts: die fürs Elsass ebenfalls typische Backform für den "Kugelhopf"

Ribeauvillé

Das Städtchen am Ostrand der Vogesen liegt ebenfalls direkt an der Elsässischen Weinstrasse, und dementsprechend prägen der Wein und seine Winzer auch das Stadtbild. Die Altstadt zeichnet sich durch zahlreiche Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert aus. Besonders interessant sind die mittelalterlichen Baudenkmäler wie die Pfarrkirche St.-Grégoire-le-Grand und der Metzgerturm ("Tour des Bouchers", beide 13. Jahrhundert). Oberhalb des Ortes sind die drei Burgruinen Ulrichsburg sehr eindrucksvoll.

   

                                                                                                                                       Im Hintergrund oben am Berg die Ruine Ulrichsburg

 

 

Hier im Bild links sind wieder der traditionelle "Kugelhopf" (aus süssem Hefeteig) und "Macarons" in allen Farben (ähnlich unserer deutschen Makronen) im Angebot...

 

Der Metzgerturm ("Tour des Bouchers")

 

   

 

 

Überall Blumen, Blumen und nochmals Blumen (selbst auf den Balkonen und Terrassen überreiche Pracht) ...

 

Das Hauptthema "Wein" in Ribeauvillé musste am Abend natürlich auch noch in einem urigen kleinen Bistro-Restaurant ausprobiert werden...

Riquewihr

Riquewihr am Fuss der Vogesen ist ebenfalls für seine Weinberge rundherum bekannt und gilt sogar als einer der bedeutendsten Weinbauorte im Elsass. Es wurde aufgrund seines unversehrt erhaltenen Stadtbildes aus dem 16. Jahrhundert als eines der "plus beaux villages de la France", also eines der schönsten Dörfer Frankreichs geehrt.

Da wir dort auch den mit Abstand schönsten Campingplatz im Elsass hatten und uns dort sehr wohl gefühlt haben, blieben wir gleich die ganze restliche Woche dort, so dass Riquewihr den Abschluss unserer schönen Reise durchs südliche Elsass wurde.

 

 

 

 

Und abends natürlich auch in Riquewihr noch Schönheitspflege für mich, hihi...

  Soldatenfriedhof in Riquewihr

Wanderung von Riquewihr nach Hunawihr mitten durch die Weinberge. Hunawihr ist ein Nachbardorf von Riquewihr mit gerade einmal 590 Einwohnern und besticht ebenfalls durch sein intaktes Ortsbild, weswegen der Ort ebenfalls wie Riquewihr zu den "schönsten Dörfern Frankreichs" gewählt wurde:

 

Die kleine, burgähnliche gotische Kirche St.Jakobus (St. Jacques) aus dem 14. Jhd.

 

 

 

 

 

Wieder Blumen, Blumen und nochmals Blumen... so typisch hier im Elsass smiley

Also mir hats wieder super gefallen hier im Elsass! cheeky

Nach oben